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„Ökologisch, sozial, basisdemokratisch und gewaltfrei“ lauteten die Grundsätze einer neuen Partei, die ab 1980 auch im Landkreis Celle das traditionelle Dreiparteiensystem durchbrach und bis heute für frischen Wind sorgt: BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN.
Viele ihrer Mitglieder kamen aus der Antiatombewegung und aus der Friedensbewegung. Erster Vorsitzender des grünen Kreisverbandes wurde Anfang 1980 Julius Krizsan, der bis 2014 der Partei angehörte. Es folgten Ortsverbandsgründungen in Celle und Winsen. Standbein der Arbeit sollte die Arbeit vor Ort in den Initiativen und Verbänden sein, die parlamentarische Arbeit wurde als Spielbein angesehen. Die Bundestagswahl 1980 kam für die Partei sehr früh, sie erreichte im Wahlkreis 39 1,6 Prozent der Stimmen. Erfolgreicher war die Partei bei den Kommunalwahlen 1981. Sie trat als Alternative Grüne Wählerinitiative an und errang mit dem parteilosen Aloys Kleene ihr erstes örtliches Mandat im Kreistag. Starken Wählerzuspruch erhielten die Grünen von Anfang an in der Gemeinde Hermannsburg. Ein wesentlicher Grund war die Absicht, neben Gorleben Lutterloh als Atommüllendlager in Betracht zu ziehen. Hiergegen gab es starken Protest.
Einen Durchbruch für die Celler Grünen brachte die Bundestagswahl 1983: Julius Krizsan wurde in den Bundestag gewählt. Neben einer stärkeren öffentlichen Wahrnehmung führte das auch zu einer organisatorischen Stärkung. Das zeigte sich bei den Kommunalwahlen 1986, bei der erstmals die Grünen in Fraktionsstärke in den Kreistag, den Stadtrat Celle und den Gemeinderat Winsen einzogen. Grün bekam mehrere Gesichter: Andrea Marsal, Reinhard Rohde, Sabine Petko und Bernd Zobel bekleideten wichtige Mandate und Ämter.
Anfang der neunziger Jahre lähmten innerparteiliche Kontroversen bundes- und kreisweit die Grünen. Wende und Wiedervereinigung erwischten die Grünen auf dem „falschen Fuß“. Die Partei kam nicht mehr in den Bundestag und die Kommunalwahlen 2001 verliefen auch nicht erfolgreich. Grün stagnierte. Getragen von der allgemeinen politischen Stimmung und der umweltorientierten Arbeit vor Ort wuchs 1996 die Kreistagsfraktion auf vier Mitglieder. Ein zentrales Anliegen in dieser Periode war die Abfallwirtschaft. Hier setzte die Fraktion auch Zeichen: Der Einstieg in die Verbrennung wurde verhindert und eine gemeinsame Abfallwirtschaft von Kreis und Stadt Celle wurde mit auf den Weg gebracht.
Landespolitisch bekamen die Celler Grünen durch Georgia Langhans wieder mehr Gewicht. Von 2002 bis 2008 war sie als erste Celler Grüne Mitglied des Niedersächsischen Landtages.
Kreisvorsitzender wurde im Jahr 2015 Bernd Zobel. Ihm zur Seite steht seit 2016 Marlies Petersen. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Celler Kreistag ist bereits seit mehreren Wahlperioden Anne Pfützner.
Markenzeichen grüner Politik im Kreis ist über all die Jahre die Umweltpolitik geblieben. Hinzugekommen sind Klima, Bildungs-, Menschenrechts- und Wirtschaftspolitik. Eine Verdoppelung der Mitgliederzahlen seit Mitte der neunziger Jahre bestätigt diesen eingeschlagenen Kurs.