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13.03.24 –
Der Internationale Frauentag am 8. März war ein geeigneter Rahmen, um auf das Netzwerk ProBeweis aufmerksam zu machen, das in der Celler Öffentlichkeit kaum bekannt ist.
Vier Politikerinnen aus Celle sind der Meinung, dass sich das ändern muss und schlossen sich zu einer überparteilichen lokalen Aktion zusammen. Jutta Krumbach (FDP), Silke Kollster (Frauenunion), Kirsten Lühmann (SPD) und Annette Schmahl (Bündnis 90 / Die Grünen) sprachen mit dem Leiter der Gynäkologie im AKH Celle Dr. Berghorn und informierten mit einem Informationsstand in der Celler Innenstadt über die Arbeit des Netzwerks.
Symbolisch hatten die Frauen eine Tür aufgestellt, um das gängige Klischee, das Opfer sei doch nur gegen eine Tür gelaufen, zu entlarven. „Geschulte Ärzte und Ärztinnen im AKH Celle sichern und archivieren Spuren häuslicher Gewalt, da sichtbare Spuren nach etwas 36 Stunden verfallen“ erklärte Jutta Krumbach. „Dazu gehören z.B. blaue Flecke, Abschürfungen, Biss- und Kratzwunden sowie Spuren im Intimbereich“, ergänzt Annette Schmahl.
„Entscheidend ist, dass die gesicherten Spuren für mindestens drei Jahre sicher gelagert werden, um sie für ein mögliches späteres Gerichtsverfahren zur Verfügung zu stellen“, betohnt Silke Kollster.
Kirsten Lühmann ergänzt, dass es „vielen Betroffenen nach erlebter häuslicher oder sexueller Gewalt sehr schwerfalle, sofort zu entscheiden, ob sie Anzeige bei der Polizei erstatten wollen. Für diese Frauen hat ProBeweis eine wichtige Brückenfunktion“.
Die vier Frauen wollen nicht lockerlassen, weitere Aktionen werden folgen. „Wir haben erfahren, dass sich die Zahl derer, die das Angebot im AKH Celle pro Jahr wahrnehmen, einstellig ist. Deswegen gehen wir von einer großen Dunkelziffer aus und sehen unsere Aufgabe vor allem darin, mehr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu gewinnen“, sind sich alle vier Frauen einig.
www.probeweis.de
#netzwerkprobeweis
Rechteinhaber des Fotos: Julian Kienast
Kategorie
GRÜNE Stadt Celle