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09.02.24 –
Antworten der Grünen auf die Fragen der CZ zu Wohnraum in Celle 09.02.2024
Zu wenige Sozialwohnungen – woran liegt es?
Schaffung von hochwertigem und damit teuren Wohnraum war schon vor der Baukrise der Fokus der Stadtverwaltung bei der Vergabe von Baugrundstücken. Das drückt sich sowohl in den Grundstückspreisen, als auch in der Auswahl der Investoren aus. Zahlungskräftige Menschen sollten nach Celle gezogen werden. Die Stadt sollte über den Immobilienmarkt umgekrempelt werden. Doch der Markt dafür, so sagen es private Investoren, ist in Celle inzwischen total übersättigt, nicht nur bei teuren Wohnungen, sondern insbesondere auch bei Eigenheimen. Bauplätze finden keinen reißenden Absatz mehr, auch aufgrund gestiegener Preise und Zinsen, wie wir sie früher hatten.
Zudem wurde die Allerland zunehmend mit anderen Aufgaben betraut wie der Bau von Kindergärten, Hotels und Schulen, statt sich vorrangig um bezahlbaren Wohnraum zu kümmern. Statt einen Mangel - bezahlbaren Wohnraum - zu beheben, wurde in ein Überangebot an hochpreisigem Wohnraum von der Stadt investiert.
Vorgaben notwendig
Die sogenannte Bauoffensive des Oberbürgermeisters hat nicht zu den notwendigen, dringend benötigten Sozialwohnungen geführt. Die Strategie, lediglich auf die Freiwilligkeit der Investoren zu setzen, ist schon lange gescheitert. Hier sind Vorgaben an Investoren seitens der Stadt bei der Vergabe von Grundstücken notwendig. Bis zuletzt haben sich alle anderen Fraktionen gegen die Festschreibung einer verbindlichen Quote gewehrt. Wie ein Hohn wirkt da der Showantrag der CDU.
Quote gefordert
Eine aktive Baupolitik, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet und nicht nur nach dem maximalen Profit, ist nach wie vor richtig. Hier halten wir daran fest, dass es Quotierungen und klare politische Vorgaben geben muss - gerne auch als Mischkalkulationen in Baugebieten. Modulbauweisen wie sie an der Wittinger Straße angewandt wurden, machen auch Sozialwohnungsbau profitabel, zumal er der Einzige ist, der momentan noch gefördert wird.
Zu wenig bezahlbarer Wohnraum
Man muss doch nur die Wohnungsgesuche in der Zeitung oder auf den Immobilienportalen lesen, um zu verstehen, dass viele Menschen in Celle nicht mehr den für sie bezahlbaren Wohnraum finden. Wollen wir wirklich Situationen wie beispielweise in München haben, wo sich z.B. Polizisten, Krankenschwestern, kleine Angestellte und ein Teil der Rentner das Wohnen in der Stadt nicht mehr leisten können und notgedrungen aufs Land verdrängt werden?
Falschen Weg der Stadt korrigieren
Hat Celle in den vergangenen Jahren einen falschen Weg eingeschlagen und der Bau von günstigen Wohnungen vernachlässigt? Die klare Antwort lautet: Ja. Celle ist Celle - mit all der Vielfalt seiner Menschen, die hier heimisch sind - und nicht ein schicker und hipper Vorort von Hamburg. Wir haben mit unseren Entscheidungen den Menschen vor Ort zu dienen - und die brauchen bezahlbaren Wohnraum. Das sagt auch das von der GEWOS erstellte Gutachten zum Wohnraumversorgungskonzept in Stadt und Landkreis.
Übrigens: Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen freien Bauplatz. In den kommenden Jahren werden viele Altimmobilien durch Generationswechsel auf den Markt kommen. Auch damit kann man sich den Wunsch nach einem Eigenheim erfüllen.
Kategorie
Fraktion Stadt Celle