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12.02.21 –
Als vor fast vier Jahren im Rahmen eines „Tages der Städtebauförderung“ auf dem Brandplatz viele Ideen für die Umgestaltung des wohl schönsten Platzes in der Stadt gesammelt wurden, galt dies als Startschuss für die längst überfällige Umgestaltung. Transparenz und Partizipation sollten weiterhin den Prozess begleiten, Entwürfe diskutiert und am Ende beschlossen werden. Leider fiel mit dem Startschuss auch gleichsam die Zielflagge. Selbst die Auswertung der gesammelten Ideen blieb bis heute verwaltungsintern, lediglich eine moderne Graphik ohne Details wurde präsentiert. Zumindest schienen eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität, der Erhalt aller Bäume und „mehr Wasser“ wohl die meist genannten Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger gewesen zu sein.
Nach vielen, vielen Monaten wurden dann die Pläne im Herbst 2020 präsentiert. Diskussionen, Anregungen und Anpassungswünsche der Mitglieder in den Gremien wurden registriert aber auch bis heute ignoriert. Begründung: Die Zeit drängt! Nicht verwunderlich nach drei Jahren Planungen im Rathaus.Kurz und bündig zusammengefasst:
Es werden aus optischen Motiven zwei Bäume entnommen, der Pipenposten soll umziehen und die Flächen für Veranstaltungen bleiben gleich.
Dafür werden ein Blindenleitsystem auf „Beschickerflächen“ und eine Planschrinne für Kinder die neuen Attraktionen, eingebettet in feinster Portugiesischer Pflasterung.
Zugegeben, die neuen Sitzmöglichkeiten um die Bäume herum und die neuen Spielgeräte für Kinder sind ein absoluter Gewinn und gelungen.
Vor allem der Umzug des Pipenpostens ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Diente das Wasser darin doch historisch auch als Löschwasser, so passt diese dort schon nachweislich fast seit einem Jahrhundert befindliche „Tankstelle“ nicht nur inhaltlich zum Brandplatz, sondern ist auch das Identifikationsobjekt des Platzes schlechthin. Es wird kaum noch einen Menschen geben, der den Brandplatz ohne Pipenposten kennt.
Es bleibt der Eindruck, dass der Brandplatz einfach vornehmlich „Wochenmarktausweichfläche“ in der Weihnachtszeit bleiben soll, mit Fördermitteln hübsch hergerichtet, aber funktionell weder Veranstaltungsfläche noch ein Platz, der wie ein Magnet zum Verweilen einlädt und den Randbereich der Altstadt attraktiver macht. Ich fordere daher die Verwaltung auf, die Pläne zu überarbeiten:
Der Pipenposten muss auf dem Brandplatz bleiben! Die nur sporadisch bespielten Veranstaltungsflächen müssen halbiert werden, damit mehr Raum für Begegnungen geschaffen werden kann. Alle Bäume müssen erhalten bleiben und zusätzliches Grün muss dem Platz noch ein besseres Klima verleiten. Der von Oberbürgermeister genannte kleine Juwel, muss noch kräftig in Form geschliffen werden. Genügend Ideen haben die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt der Verwaltung mit auf den Weg gegeben. Also ran an die Arbeit! Die Zeit drängt.
Stephan Ohl
Kategorie
Fraktion Stadt Celle | Stadtentwicklung