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07.03.20 –
„Gleichberechtigung muss endlich auch in der Arbeitswelt ankommen. Es kann nicht sein, dass im Jahr 2020 die Arbeitsbedingungen in frauendominierten Berufen meist deutlich prekärer sind. Frauen stellen bis zu 80 Prozent der Beschäftigten in haushaltsnahen Dienstleistungen, Gesundheit, Pflege und Erziehung und sind damit das Rückgrat unserer Gesellschaft. In diesen Berufen ist die Belastung häufig besonders hoch, die Löhne dagegen niedrig und auch die gesellschaftliche Wertschätzung ist zu gering. Das müssen wir endlich ändern, das muss es uns als Gesellschaft wert sein“, erklärt die Landesvorsitzende der Grünen in Niedersachsen, Anne Kura.
Der Gender Pay Gap, der Unterschied bei der Bezahlung zwischen Frauen und Männern liegt in Niedersachsen immer noch bei 20 Prozent. Zudem leisten Frauen auch unbezahlte Sorgearbeit in viel größerem Umfang als Männer, zum Beispiel bei der Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Auch das wirkt sich auf das Arbeitsleben aus: Um Familie und Erwerbsarbeit unter einen Hut zu bringen, arbeiten Frauen rund viermal häufiger in Teilzeit. Ein Teufelskreis für viele von Ihnen – gerade auch mit Blick auf die Rentenhöhe und die damit verbundene drohende Altersarmut.
Die niedersächsischen Grünen fordern deshalb umfassende Maßnahmen für eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen in Sorgeberufen. „Care-Arbeit ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Wir brauchen branchenweit allgemein verbindliche Tarifverträge für soziale Berufe und gleichzeitig die Verkürzung der Regelarbeitszeit in der Pflege auf 35 Stunden pro Woche als neue Vollzeit. Wichtig sind auch verbindliche Personalschlüssel gegen Überlastung, damit am Ende unsere Pflegekräfte nicht selbst zu Patient*innen werden. Ein besserer Betreuungsschlüssel mit einer dritten Kraft in Kindertagesstätten kommt nicht nur den Kindern, sondern auch den Mitarbeiter*innen zugute. Eine stärkere Personalausstattung in der Pflege hilft Bewohner*innen und Patient*innen ebenso wie Pflegekräften. Alle Care- Berufe müssen endlich durch gesamtgesellschaftliche Wertschätzung und bessere Entlohnung attraktiver gestaltet werden, damit auch weiterhin Menschen bereit sind, Verantwortung in diesen Bereichen zu übernehmen“, so Nadja Weippert, frauen- und genderpolitische Sprecherin der niedersächsischen Grünen.
Kategorie
Gleichberechtigung