GRÜNE: Naturschutz statt Führerschein für Imker

15.07.21 – von Carsten Heine –

Bienenhaltung in Niedersachsen und über die Landesgrenzen hinaus boomt. „Absurd sind die Pläne der Landesregierung nun einen Führerschein für Imker einzuführen. Interessierte Nachwuchsimker werden durch die Vereine hervorragend betreut. Ein verpflichtender Sachkundenachweis, wie irrwitziger Weise von CDU und SPD gefordert, hört sich für den Laien gut an, macht in der Praxis aber wenig Sinn.“, so der Hobbyimker Carsten Heine, der für die GRÜNEN im Meißendorfer Ortsrat aktiv ist und sich seit Jahren bei der Weiterbildung des Imkernachwuchses engagiert.

„Ein Schulungszwang und verschreckt Interessierte und treibt diese Naturfreunde in die Illegalität.“, befürchtet Heine und verweist auf seine langjährige Erfahrung als Dozent beim NABU Gut Sunder. „Insbesondere der teilweise über Jahre andauernde Kontakt zu diesen Anfängerinnen und Anfängern gewährleistet einen dem Tier angemessen Umgang.“

Eine verpflichtende Schulung jedoch schreckt Teile der neuen Imker ab. Dann geschieht genau das, was CDU und SPD eigentlich vermeiden wollen: unkundige Bienenhaltende, die sich aus Abneigung gegen ein solches Schulungs- und Bürokratiemonster auf den Hinterhöfen dem Hobby widmen. „Es wäre gut gewesen, wenn man mal den Kontakt zu Imkern gesucht hätte, dieses peinlich und unbeholfene Thema wäre sofort vom Tisch gewesen.“, so Heine.

„Wir Imkerinnen und Imker brauchen keine Hilfe durch Schulungszwang, sondern politische Entscheidungen, die uns Natur- und Bienenfreunde unter die Arme greift. Nicht die Imker brauchen Hilfe, unsere Honigbiene ist im Bestand nicht bedroht. Die ca. 570 Wildbienenarten in Deutschland brauchen einen Umbau der Landwirtschaft. Das kann Landwirtschaft ohne politisches Handeln allein nicht leisten. Betriebe müssen für diesen Umbau, für Ertragseinbußen - die ein konsequenter Umbau der Landwirtschaft unweigerlich zur Folge hat - angemessen entschädigt werden. Neuzulassungen insektengefährdender Neonicotinoide, also von Giften, müssen umgehend gestoppt werden.“, fordert Heine „Das hilft den Wildbienen wirklich.“

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