Menü
25.03.22 –
„Rettet den Kollerschen Wald - dauerhaft!“ - Seit Jahren war dieser Appell immer wieder auf Transparenten bei Celler Klimademonstrationen zu lesen. Jetzt scheint die Forderung gehört worden zu sein. Denn nach einer neuerlichen Begutachtung lautet die Empfehlung, den gesamten Kollerschen Wald in Klein Hehlen unter Landschaftsschutz zu stellen.
„Das ist ein großer Schritt für den Schutz der Natur, ein riesiger Erfolg und ein wichtiges Signal des Umdenkens in Zeiten des Klimawandels“, sagt Karin Abenhausen von den Grünen, die sich von Anfang an zusammen mit engagierten Mitstreiter*innen für den Erhalt der Grünen Lunge Klein Hehlens stark gemacht hat. Der Stadtwald sollte einer Bebauung zum Opfer fallen. „Wenige haben angefangen mit dem Protest. Und als die Klein Hehlener merkten, was für ein Kleinod da in ihrem Stadtteil liegt, waren immer mehr dabei. Auch solche, die sich vorher noch nie politisch engagiert haben.“
Ein Höhepunkt war sicherlich der Sonntagsspaziergang 2019 mit über 400 Besucherinnen und Besuchern im Kollerschen Wald - trotz der Androhung, dass die Polizei möglicherweise einschreiten werde. Damals haben sich auch viele Ratsmitglieder einen eigenen Eindruck vor Ort verschafft. „Wir sind drangeblieben und haben uns auch nicht beirren lassen, als es fälschlicherweise immer wieder seitens einiger politischer Vertreter hieß, es seien längst alle Entscheidungen zur Bebauung gefallen. Letztendlich war das auch für mich der Schritt, selber in die Politik zu gehen und mich um einen anderen Stil im Umgang mit den Bürgern und Bürgerinnen zu bemühen“, so Karin Abenhausen.
„Erst massiver Protest, aber auch hat ein Umdenken in der Mehrheitsgruppe und endlich auch bei der Stadtverwaltung einen Sinneswandel ergeben“, fügt Juliane Schrader, grüne Vorsitzende des Umweltausschusses zu. Sie erinnert daran, dass die Grünen als einzige Fraktion von Beginn an gegen die Bebauung waren. In einer spektakulären Ratssitzung Ende 2019 wurde der Beschluss zur Bebauung zu mitternächtlicher Stunde dank großer Bürgerbeteiligung gekippt. Eine neuerliche Begutachtung, deren eindeutiges Ergebnis jetzt vorliegt, wurde beschlossen. Juliane Schrader resümiert: „Vom Bauland zum Landschaftsschutzgebiet - Klima- und Artenschutz endlich mal ernst genommen. Das würden wir uns auch für viele andere Vorhaben der Verwaltung wünschen! Bei den neuerdings beschleunigten Verfahren in der Bauleitplanung wird auf eine Umweltprüfung verzichtet. Wie viele potenzielle Landschaftsschutzgebiete wurden in der Vergangenheit damit übersehen?“
„Wir haben es uns zu lange zu bequem mit den Beschlüssen der Stadt gemacht“, sagt Karin Abenhausen, die inzwischen auch Ortsbürgermeisterin von Klein Hehlen ist. Sie rät Cellerinnen und Cellern, genau hinzuschauen und selbst Faktenchecks vorzunehmen, wenn ihnen anstehenden Entscheidungen fraglich erscheinen. „Das ist nichts anderes als gelebte Demokratie. Und die erfordert Einsatz von uns allen.“
Karin Abenhausen, Ratsmitglied
Kategorie
Fraktion Stadt Celle