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22.12.24 –
Die Investitionen, die der Landkreis im nächsten Jahr in Schulen und insbesondere in den Klimaschutz tätigt, sind zentrale Investitionen in die Zukunft.
Denn die Folgekosten, die entstehen, wenn wir nicht in diese Bereiche investieren, sind exorbitant höher:
Der Klimawandel hat weltweit bereits spürbare Auswirkungen. Auch wenn wir hier in Niedersachsen weniger stark betroffen sind als anderswo, erleben wir feuchtere Winter und trockenere Sommer. Stürme werden heftiger, Starkregen intensiver und richten, wie das letzte Hochwasser, mehr Schäden an.
Beim Klimaschutz investieren wir in den kommenden Jahren Millionen, unter anderem in die energetische Sanierung. Das tun wir, weil Klimaschutz eine Notwendigkeit, eine internationale Verpflichtung und die wohl größte Verantwortung ist, die wir als Entscheidungsträger*innen haben. Aber auch, weil Studien eindeutig aufzeigen, wie hoch die Folgeschäden und die damit verbundenen Kosten sind, wenn wir es nicht tun. Das haben Versicherungen und übrigens auch große Ölkonzerne schon vor Jahrzehnten berechnet. Die Zahlen gehen in die hunderte Milliarden.
Fossile Brennstoffe sind nicht nachhaltig, und die Abhängigkeit von ihnen ist es ebenfalls nicht. Wind- und Sonnenenergie sind deshalb lohnend, weil sie am Ende günstiger zu erzeugen sind und vor Ort produziert werden können. Sie machen uns unabhängig von Diktatoren im Ausland.
60 % haben wir bereits an Erneuerbaren im Strommix, und es wird stetig mehr.
Klimaschutz muss eine gemeinsame Erzählung aller politischen Parteien werden.
Ein Dank an Herrn Flader und die Verwaltung dafür, dass sie hier Prioritäten setzen, ehrgeizige Ziele verfolgen und beispielsweise die Klimaneutralität bis 2035 (nicht 2045) bei den kreiseigenen Liegenschaften erreichen wollen.
Dass es einigen Kommunen im Landkreis nach Jahren im Minusbereich besser geht, liegt auch an den Einnahmen aus erneuerbaren Energien.
Werfen wir einen Blick auf die Investitionen in unsere Schulen: Trotz akuter Krisen, Herausforderungen und einer schwierigen Haushaltslage ist es gelungen, wichtige Investitionen in unsere Schulinfrastruktur zu tätigen, angefangen beim Hölty in Hambühren, über Neubauten von Mensen in Lachendorf, bis hin zu großen Erweiterungsbaumaßnahmen im kommenden Jahr und den Folgejahren am Schulzentrum Burgstraße. Innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren werden über 200 Millionen Euro investiert.
Um dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 Rechnung zu tragen, müssen wir auch entsprechende räumliche Bedingungen schaffen.
Dass Fachkräfte überall fehlen, gehört ebenfalls zur Wahrheit.
Wir können hier nicht die vielschichtigen Probleme in der Schullandschaft lösen oder Fachkräfte herbeizaubern. Aber wir können dafür sorgen, dass unsere Schulen bestmöglich ausgestattet sind, sodass sich Lehrkräfte auf offene Stellen im Landkreis Celle bewerben und wir keinen Standortnachteil gegenüber Regionen wie Gifhorn, Wolfsburg oder Hannover haben, die oft bessere Bedingungen bieten.
Unsere Gruppe hatte beantragt, 1,5 Stellen aus Eigenmitteln für die Schulsozialarbeit zu schaffen. Hier gab es eine kontroverse Diskussion, insbesondere zu den Zuständigkeiten.
Einigkeit besteht darin, dass Handlungsbedarf besteht und alle weiterführenden Schulen eine feste Schulsozialarbeitsstelle benötigen.
Wir haben seit Jahren die Situation, dass 10 Prozent eines Jahrgangs in der Schule scheitern. Angesichts des demografischen Wandels können wir uns das nicht leisten. Je mehr Kinder einen Schulabschluss haben, desto mehr Fachkräfte stehen uns künftig zur Verfügung.
In der Prävention gibt es die Folgekostenrechnung, wie ich sie beim Klimaschutz aufgezeigt habe, nicht. Man kann nicht genau ausrechnen, wie viele Jugendliche später nicht delinquent werden, weil eine Schulsozialarbeitskraft tätig ist. Gleichwohl zeigen wissenschaftliche Studien, dass Schulsozialarbeit starke Bindungen schafft und dass dort, wo Schulsozialarbeitende tätig sind, höhere Abschlussquoten erzielt werden. Es gibt also durchaus einen Gegenwert.
Einige äußerten Sorgen, dass die wenigen Schulsozialarbeitenden, die es auf dem Markt gibt, abgeworben würden. Ich sehe das weniger problematisch, denn wenn die Ganztagsschule zur Regel wird und fast alle Kinder dort sind, macht es Sinn, viel pädagogische Expertise in den Schulen zu konzentrieren.
Mit den paar Stellen allein ist es jedoch nicht getan. Es braucht multiprofessionelle Teams, und das eigentlich schon in den Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen. Das Startchancenprogramm des Bundes ist ein wichtiges Maßnahmenpaket.
Im Jugendhilfeausschuss wurde deutlich, wie hoch die Aufwendungen im Jugendamt sind: 93,4 Millionen Euro im Jahr 2024, 105 Millionen Euro im Jahr 2025. Wir müssen künftig überlegen, wie wir effiziente Maßnahmen in der Jugendhilfe erreichen können und wie wir das Personal effizient einsetzen, um wirksam zu sein. Einige Maßnahmen, wie sie derzeit ausgestaltet sind, sind weder sinnvoll noch effizient. Schulbegleiter*innen sind ein Beispiel.
Im Jugendhilfebereich wurde deutlich, wie wichtig Präventionsmaßnahmen sind. Darüber waren sich alle Fachexpert*innen einig.
Jüngst erschien die neue COPSY-Studie, die aufzeigt, dass die psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen steigen. Zwar geht es ihnen besser als während der Corona-Pandemie, aber schlechter als zuvor.
Wir als Gruppe stehen dafür, Politik mit politischen Realitäten zu machen, Mut zu haben, Veränderungen anzustoßen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Wir sehen im Landkreis Celle den politischen Willen, diesen Weg mitzugehen. Wir stimmen dem Haushalt zu und bitten um Unterstützung für den Antrag zu den 1,5 Stellen Schulsozialarbeit.
Kategorie
Finanzen | Kreistagsfraktion