OV Wathlingen: SPD und GRÜNE beantragen Prüfung der Möglichkeit für Tiefengeothermie

29.11.21 – von Dr. Christian Sauer –

Vielleicht vermuten es die wenigsten, aber die Nähe Wathlingens zum Salzstock kann für uns Wathlinger von großem Nutzen sein. Denn laut dem Gutachten über „Geothermische Potentiale im Landkreis Celle“, sind die Voraussetzungen für Tiefengeothermie im Landkreis Celle überdurchschnittlich gut, insbesondere in der Nähe des Salzstockes. Selbst Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann ist überzeugt : “Mit Tiefengeothermie könnten ganze Wärmenetze oder Einzelabnehmer mit großem Wärmebedarf wirtschaftlich versorgt werden.“

Als Tiefengeothermie bezeichnet man die Nutzung der Erdwärme in Tiefen ab 400 Metern Tiefe. In Wathlingen werden in 2000 Metern Tiefe bereits Temperaturen von über 90°C erwartet. Das ist so erwartungsvoll, dass die Gruppe SPD/DIE GRÜNEN in der Gemeinde Wathlingen einen Antrag gestellt hat, dieses Potential weiter zu untersuchen und zu erfahren, ob dies eine wirtschaftliche Alternative für die Wärmeversorgung bei Neubaugebieten wäre.

Um die Geothermie nutzen zu können, werden vorzugsweise vorhandene Altbohrungen oder Schächte bei stillgelegten Bergwerken genutzt. Man braucht deshalb nicht immer komplett neu bohren. Durch den ersten Zugang wird das heiße Gruben- oder Grundwasser nach oben gefördert. Nach Übertragung der Wärme auf ein Transportmedium (meist auch Wasser) wird das abgekühlte, sonst aber nicht veränderte Gruben- oder Grundwasser über den zweiten Zugang wieder in die gleiche geologische Schicht zurückgeleitet, aus der es kam. Dabei wird nur der Energieinhalt des Gruben- oder Grundwassers genutzt. Das erwärmte Transportmedium wird dann in ein Fernwärmenetz eingespeist.

Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieträgern besitzt die Geothermie den entscheidenden Vorteil, dass sie unabhängig von der Tages-und Jahreszeit und den herrschenden klimatischen Bedingungen ganzjährig zur Verfügung steht (Grundlastfähigkeit).

Fernwärme ist eine sehr komfortable und wirtschaftliche Heizmethode. Zunächst ersparen sich Bauherren die Investitionen in eine teure Heizungsanlage. Es werden weder ein Heizkessel noch ein Brennstofflager benötigt. In der Folge fallen daher auch keine Wartungskosten oder Kosten für den Schornsteinfeger an. Außerdem erweist sich die zentrale Wärmeversorgung als sehr platzsparend. Anstelle des Heizungskellers mit dem Heizkessel und dem Brennstofflager tritt eine kleine Übergabestation, die nur sehr wenig Platz beansprucht. Dadurch, dass die Wärmequelle zu 100 % aus erneuerbarer Energie besteht, sind zudem Energiestandards sehr leicht erreichbar. Dies hilft zusätzlich die Investitionskosten beim Neubau zu reduzieren.

Die dezentrale Wärmeversorung hätte weitere Vorteile für den Standort Wathlingen. Regionale Firmen würden gestärkt werden, denn das komplette Know-How für diese Technik ist im Landkreis Celle bereits vorhanden. Die Wertschöpfung entsteht vor Ort, wir erhalten Arbeitsplätze und der Energiemarkt wird demokratischer, denn eine Energiegenossenschaft würde entstehen. Mit günstiger Fernwärme würde Wathlingen auch als Gewerbestandort interessanter werden, zudem ist Fernwärme gerade beim sozialem Wohnungsbau eine interessante Alternative.

SPD/DIE GRÜNEN-Gruppe aus Wathlingen

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GRÜNE Südkreis

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