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09.03.23 –
Seit über 100 Jahren gibt es den internationalen Frauentag. Vor rund 65 Jahren trat in der Bundesrepublik Deutschland das Gleichberechtigungsgesetz in Kraft, weil das Bundesverfassungsgericht die Gesetzgeber dazu zwang!
Und dennoch wurde ich in eine Welt geboren, in der Frauen ohne die Erlaubnis ihres Mannes kein Konto einrichten durften, in der ich das Fußballspielen nicht erlernen und ausüben durfte, da der Deutsche Fußball-Bund den Frauenfußball verboten hatte. In der sich Frauen ‚fraulich‘ zu kleiden hatten und in der Angestellte gekündigt wurden, weil sie mit einer Hose zur Arbeit kamen. In der es die „Hausfrauen-Ehe gab, und Frauen ohne die Erlaubnis des Ehemannes nicht arbeiten durften. In der Frauen den Namen des Mannes annehmen mussten und vieles mehr.
Erzählt man dies jungen Menschen, hört es sich an wie Grimms Märchen.
Seit ich lebe, haben sich weltweit einige Dinge für uns Frauen verbessert. Aber, es gibt noch viele Bereiche in denen die Rechte der Frauen wortwörtlich beschnitten werden, wie zum Beispiel das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Es freut mich, dass mein Antrag beziehungsweise der Istanbul Konvention dazu geführt hat, dass sich der Kreistag und der Landkreis Celle vorbehaltlos hinter die Bemühungen, stellt, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt weiter zu bekämpfen und dazu beitragen wird, die Gewalt gegen Frauen weiter zu reduzieren.
Es mag offensichtlich erscheinen, aber wir leben in keiner freien und gleichberechtigten Gesellschaft, solange nicht jede*r frei und gleichberechtigt ist. Solange Frauen nicht die gleichen Rechte wie Männer genießen, ist diese Ungleichheit unser aller Problem. Das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern führt unter anderem zu Frauen- und Kinderarmut, zu erhöhter Altersarmut bei Frauen und weniger Steuereinnahmen um zum Beispiel bessere Bildungs- und Betreuungsangebote zu schaffen.
Auch mit unseren Entscheidungen im Kreistag haben wir Einfluss auf die Gleichberechtigung und ich freue mich, dass wir seit dieser Wahlperiode endlich auch eine Kreisrätin in der höchsten Führungsebene des Landkreises haben.
Arbeiten wir also weiter daran eine gleichberechtigte Gesellschaft zu schaffen. Denn laut den Vereinten Nationen ist ‚die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen und Mädchen nicht nur ein Ziel an sich, sondern ein Schlüssel zu nachhaltiger Entwicklung, Wirtschaftswachstum sowie Frieden und Sicherheit‘.
Kategorie
Gesellschaft | Gleichberechtigung | Kreistagsfraktion