24.02.22 – von Juliane Schrader –

 „Was „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ nicht geschafft haben, sollte nicht durch die Angst vor einer Baumschutzsatzung in Celle vollendet werden“, so der Appell von Juliane Schrader, Vorsitzende im städtischen Ausschuss für Klima, Umwelt, Verkehr und technische Dienste. 

„Gefühlt sind in den letzten Wochen so viele Bäume gefällt, so viele Wäldchen vernichtet worden wie nie zuvor“, stellte die Fraktionsvorsitzende der Celler Grünen, Johanna Thomsen, kürzlich in ihrer Haushaltsrede fest und kritisierte darin das Vorgehen der Verwaltung und des Oberbürgermeisters, die Überarbeitung der Baumschutzsatzung verzögert und damit nicht unerheblich zum unkontrollierten Kahlschlag beigetragen zu haben.

Das Bundesnaturschutzgesetz von 2010 erlaubt zwar Baumfällungen vom 1. Oktober bis 28. Februar, allerdings sind viele Fällungen im Stadtgebiet nicht nachvollziehbar. Auch sind Ausgleichsmaßnahmen und ein nachhaltiges Monitoring völlig intransparent. „Unser Antrag auf ein längst überfälliges, öffentlich zugängliches Ausgleichsflächenkataster wurde als nicht umsetzbar abgelehnt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, zumal das in anderen Kommunen eine Selbstverständlichkeit ist“, kritisiert Schrader und verweist auf die Hochkonjunktur städtischer Bauleitplanungen im beschleunigten Verfahren, die einen Ausgleich nicht zwingend vorschreiben.

„Es ist richtig, dass eine nachhaltige und ökologische Forstwirtschaft über den Augenblick hinausgehen muss und auf Jahrzehnte ausgerichtet wird. Es ist aber trotzdem schwierig nachzuvollziehen, warum Wäldchen und einzelne große Bäume von der Stadt oder privat ganz plötzlich gefällt werden. Um endlich sicher gehen zu können, dass die Entnahme von großen Bäumen begründet erfolgt und auch für Ausgleich gesorgt wird, muss endlich eine zukunftsfähige Baumschutzsatzung schnellstmöglich beschlossen werden“, fordert Juliane Schrader.  

„Auch mit einer umfassenden Baumschutzsatzung braucht niemand Angst vor morschen Bäumen im Garten haben. Ist ein Baum gefährlich, kann er auf einfachen Antrag hin gefällt und Platz für ein adäquates Exemplar machen! Auch hier berät die Stadtverwaltung im Grünflächenamt gerne!“, weiß Schrader auch um die Beratungsfreundlichkeit der Fachverwaltung.

Johanna Thomsen/Stephan Ohl                            Juliane Schrader
Fraktionsvorsitzende                                               Ratsfrau